12. Das Gesetz und die Gnade
Das Gesetz und die Gnade |
Gott, Schöpfer der Himmel und der Erde, nennt sich auch „der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs”.
Diesen erschien er in wiederholten Malen und gab sich als „der
allmächtige Gott” (Genesis
17.1), Schöpfer des Universums und des Menschen,
bekannt. Vor ca. 4000 Jahren erhielt der Führer eines Hirtenvolkes namens Abram vom Herrn folgende Botschaft:
„1 ... Geh aus deinem Vaterland
und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land,
das ich dir zeigen will. (Genesis 12.1-5)
Nach Jahren, „1 ... begab
sich's, dass zu Abram das Wort des HERRN kam in einer Offenbarung:
Fürchte dich nicht, Abram! Ich bin dein Schild und dein sehr
großer Lohn. (Genesis 15.1-6)
Der obige Vers 6 öffnet uns den Weg zum Verständnis
bezüglich der Weise in der Gott den Menschen erlöst: Schon zu jener Zeit schaffte Gott die Grundlagen für die Erlösung des Menschen.
„19 ... er [Abraham]
wurde nicht schwach im Glauben, als er auf seinen eigenen Leib sah,
der schon erstorben war, weil er fast hundertjährig war, und auf den
erstorbenen Leib der Sara. (Römer 4.19-22) Was bedeutet eigentlich, dass jemand gerecht gemacht wird oder dessen Glaube ihm zur Gerechtigkeit gerechnet wird ?
Die Gerechtigkeit ist derjenige von Gott gegebene neue Zustand, durch den
der Mensch – Nachfolger des ersten Menschenpaares, das wegen dessen
Ungehorsams sterblich geworden und seitdem von ihm getrennt war - ihm
gegenüber gerecht (oder: sündlos) gemacht und dadurch erneut in
inniger Verbundenheit mit ihm gebracht wird.
In seinem jetzigen Zustand erfüllt der Mensch jedoch nicht die
Anforderungen der Heiligkeit eines vollkommenen (oder: sündlosen,
tadellosen, unschuldigen, unbescholtenen, gerechten) Wesens. Trotzdem
wird er gerecht gemacht (d.h. als gerecht betrachtet) aufgrund seines
Glaubens. Abraham hat die Bestätigung der Verheißung Gottes erhalten:
„2 Und Sara ward schwanger und
gebar dem Abraham in seinem Alter einen Sohn um die Zeit, von der Gott zu
ihm geredet hatte. (Genesis 21.2,3)
Was sollen wir jedoch mit dem Glauben Abrahams gemeinsam
haben?
„23 Dass es ihm zugerechnet
worden ist, ist aber nicht allein um seinetwillen
geschrieben, (Römer 4.23-25) Gott hatte ihm den Namen von Abram auf Abraham geändert; dieser neue Name bedeutet „Vater vieler Völker”:
„1 Als nun Abram neunundneunzig
Jahre alt war, erschien ihm der HERR und sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und
sei fromm. (Genesis 17.1-7)
Abraham sollte nicht nur der Vater vieler Völker werden, sondern vor
allem „ein Vater
werden aller, die glauben" (Römer 4.11) und „gehen in den
Fußstapfen des Glaubens, den unser Vater Abraham hatte".
(Römer 4.12),
7 Erkennt also: die aus dem Glauben sind, das sind Abrahams
Kinder. „16 Nun ist die Verheißung Abraham zugesagt und seinem Nachkommen. Es heißt nicht: und den Nachkommen, als gälte es vielen, sondern es gilt einem: »und deinem Nachkommen« (1.Mose 22,18), welcher ist Christus.” (Galater 3.16)
Über 400 Jahre nach der Abraham zugesprochenen Verheißung,
verkündete Gott auf dem Berge Sinai die Zehn Gebote (der Dekalog)
oder sein Gesetz.
„32 So habt nun Acht, dass ihr
tut, wie euch der HERR, euer Gott, geboten hat, und weicht nicht, weder zur Rechten noch zur Linken,
„24 Und der HERR hat uns
geboten, alle diese Satzungen zu halten,
dass wir den HERRN, unseren Gott, fürchten und es uns gut geht alle
Tage und er uns am Leben erhält, so
wie es heute ist.”
Zu jener Zeit offenbarte sich Gott dem Volke Israel als dem einzigen Volk
mit dem Glauben an ihn, dem einzigen, wahren und allmächtigen Gott,
Schöpfer des Universums.
Im Verlauf der Jahrhunderte haben die Menschen versucht, das Gesetz
einzuhalten.
„16 Und siehe, einer trat zu
ihm und fragte: Meister, was soll ich Gutes tun, damit ich das ewige
Leben habe? (Matthäus 19.16-20) Vor 2000 Jahren, als er auf der Erde gelebt hat, hatte Jesus Christus gezeigt, dass es dem Menschen die vollständige Einhaltung des Gesetzes unmöglich ist, da dessen Komplexität die Grenzen der menschlichen Möglichkeiten überschreitet:
„21 Ihr habt gehört, dass
zu den Alten gesagt ist (2.Mose 20,13;
21,12): »Du sollst nicht töten«; wer aber
tötet, der soll des Gerichts schuldig sein.
„27 Ihr habt gehört, dass
gesagt ist (2.Mose 20,14): »Du sollst
nicht ehebrechen.«
Das Gesetz klärt, wie die Liebe zu Gott (die ersten vier Gebote) und
zu unseren Mitmenschen (die anderen sechs Gebote) zu verstehen ist.
„25 Und siehe, da stand ein
Schriftgelehrter auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muss ich
tun, dass ich das ewige Leben ererbe?
Jesus wusste jedoch, dass der Mensch das Gesetz nicht vollkommen
einhalten kann, so dass „die aus den Werken des Gesetzes leben,
die sind unter dem Fluch. Denn es steht geschrieben (5.Mose 27,26): »Verflucht sei jeder, der nicht
bleibt bei alledem, was geschrieben steht
in dem Buch des Gesetzes, dass er's tue!«"
(Galater
3.10)
Wenn es dem Menschen unmöglich ist, die Anforderungen des Gesetzes
vollkommen zu erfüllen, welchen Sinn macht es dann noch? „19 Wozu nun das Gesetz? Der Übertretungen wegen wurde es hinzugefügt, bis der Nachkomme da sei, dem die Verheißung gilt ...” (Galater 3.19) Das Gesetz wurde auch deswegen gegeben, damit der Mensch - ähnlich wie in einem Spiegel - seinen in Sünde befindlichen Zustand erkennt; dieser ist ein Zustand, der den Anforderungen des Gesetzes nicht entspricht:
„19 Wir wissen aber: was das
Gesetz sagt, das sagt es denen, die unter dem Gesetz sind, damit allen
der Mund gestopft werde und alle Welt vor Gott schuldig sei, Daraus ergibt sich die Notwendigkeit der Befreiung des Menschen von der Tod bringenden Sünde („wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen") (Römer 5.12) und des Zurückbringens in jenen zum Leben führenden Zustand.
Das Gesetz „wurde hinzugefügt bis der Nachkomme da sei” (Galater 3.19), „welcher ist Christus"(dieser Name bedeutet: „Der
Gesandte Gottes”). (Galater
3.16)
Er wurde nach ca. 1500 Jahren von der Gesetzesgebung als Nachkomme
Abrahams geboren (Matthäus
1.1) und man hatte ihm den Namen Jesus gegeben (dieser Name
bedeutet: „Erlöser” oder
„Erretter”) (Matthäus 1.21).
Es wurde von Gott beschlossen, dass der Augenblick der Geburt des
Erretters vor 2000 Jahren, in einer gewissen sozial-politischen
Konjunktur, stattfindet.
„4 Als aber die Zeit erfüllt
war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das
Gesetz getan, (Galater 4.4,5) Was musste Jesus Christus tun, um den Menschen in einen Zustand ohne Sünde (oder: der Gerechtigkeit) zurückzubringen? Die Bibel sagt uns: „19 Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern geworden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten.” (Römer 5.19)
Der „Ungehorsam des einen Menschen” bedeutet: Der
Ungehorsam des ersten Menschen (Adam) gegenüber Gottes Wort. Tatsächlich war er einer, „der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde.” (Hebräer 4.15) „5 ... ihr wisst, dass er erschienen ist, damit er die Sünden wegnehme, und in ihm ist keine Sünde.” (1 Johannes 3.5) „21 Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.” (2 Korinther 5.21)
Folglich kann „das Wegnehmen der Sünden” nur durch ein
Wesen gemacht werden, welches selbst ohne Sünde ist. Auf welche Weise wurde Jesus „für uns zur Sünde gemacht”?
Man weiss, dass jede Gesetzlosigkeit bestraft wird: mit der Bezahlung
einer Geldstrafe, mit disziplinarischen Strafen, mit Freiheitsentzug
(Gefängnis) und sogar mit der Todesstrafe. Was ist „Sünde”? Die Schrift sagt uns: „4 Wer Sünde tut, der tut auch die Gesetzlosigkeit; und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit.” (1 Johannes 3.4) Wer begeht die Sünde, von der hier berichtet wird? Es steht geschrieben: „12 ... wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben.” (Römer 5.12)
Weil alle Menschen Nachkommen des ersten Menschen (Adam) sind,
desjenigen, der Gottes Gebot übertreten hat (mit anderen Worten:
„gesündigt hat”), haben alle in sich
eine ererbte sündige Natur. „8 Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.” (1 Johannes 1.8) „20 Denn es ist kein Mensch so gerecht auf Erden, dass er nur Gutes tue und nicht sündige.” (Prediger 7.20)
Es gibt nicht einmal einen einzigen Menschen, der das Gesetz vollkommen
einhalten kann und somit gerecht ist. Aus diesen Begründungen erfahren wir, dass alle Menschen sündig sind, also Übertreter des Gesetzes. Es steht geschrieben: „Der Sünde Sold ist der Tod.” (Römer 6.23) Durch seinen Ungehorsam ist der erste Mensch sterblich geworden und all seine Nachkommen - wir alle - sind offenbar ebenfalls sterblich. Es wird als selbstverständlich angenommen, dass jedes Leben einmal ein Ende nehmen wird. Aber nicht nur das natürliche Ableben ist die tragische Folge der Sünde, sondern vor allem die ewige Trennung von Gott: das Verlorengehen oder der ewige Tod. Dieses Gesetz der universellen Gerechtigkeit, aufgrund dessen jede Ungerechtigkeit mit einer angemessenen Strafe geahndet werden muss, ist auch vom allmächtigen Schöpfer nicht übergangen worden. Und trotzdem hat Gott für diesen scheinbar endgültigen Zustand einen Ausweg: Seine Gnade. Durch die Gerechtigkeit des Einen möchte Gott den Menschen in jenen Zustand der Gerechtigkeit zurückbringen, der ihm das ermöglicht zu haben, was er ihm am Anfang geschenkt hatte: Ewiges Leben. „18 ... wie nun durch die Übertretung des Einen die Verurteilung für alle Menschen kam, so kommt auch durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung, die Leben gibt.” (Römer 5.18)
Diese Rechtfertigung ist der Zustand durch den der Mensch vor Gott als
gerecht betrachtet wird, ihm die Übertretung (oder: die Sünde)
vergeben ist und er mit ihm versöhnt ist. Der Mensch bekommt diese Gerechtigkeit umsonst, als Geschenk, und zwar durch den Glauben:
„21 Nun aber ist ohne Zutun des
Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, offenbart, bezeugt durch
das Gesetz und die Propheten. (Römer 3.21,22,24) Durch den Glauben (oder: Vertrauen) in ein Wesen, das alle Anforderungen des Gesetzes erfüllt hat, identifiziert sich der Mensch mit diesem und erlangt somit die Versöhnung mit Gott. Etwas verblieb noch ungelöst: Die Vergebung der Sünden, davon geschrieben steht: „ ... ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung.” (Hebräer 9.22)
Weil „des Leibes Leben
im Blut ist” (Levitikus 17.11), lässt sich
folgern, dass unter „Blutvergießen” das Nehmen
des Lebens zu verstehen ist. Gott hat „seinen Sohn gesandt als Sühnopfer für unsere Sünden.” (1. Johannes 4.10) Durch sein Opfer hat der Erlöser Jesus Christus nicht nur die Strafe für die Sünde auf sich genommen, sondern „hat sich selbst für uns hingegeben, um uns von aller Gesetzlosigkeit zu erlösen”. (Titus 2.14) Die Erlösung ist das Werk der Befreiung von der Macht der Sünde oder von jedwelcher Gesetzlosigkeit.
„5 ... der Mensch Christus
Jesus
„18 denn ihr wisst ja, dass ihr
nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst seid von eurem nichtigen Wandel nach der
Väter Weise, „9 ... denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen.” (Offenbarung 5.9) „25 Ihn hat Gott zum Sühnopfer bestimmt, durch den Glauben an sein Blut, um seine Gerechtigkeit zu erweisen”. (Römer 3.25)
Die Sühnung für die Sünde der Menschheit ist vor 2000
Jahren von Jesus Christus, Gottes Sohn, der sich auch Sohn des Menschen
nennt, ein für allemal gemacht worden. „4 ... du solltest keinen andern Gott kennen als mich und keinen Heiland als allein mich.” (Hosea 13.4)
Ein jeder von uns ist bereits seit seiner Geburt ein Sünder, und
zwar als Nachkomme des ersten Menschen, der aus Ungehorsam gegenüber
Gott sterblich geworden ist. Er wurde ans Kreuz geschlagen, eine Maßnahme, die zur Zeit des römischen Reiches als Höchsstrafe galt. „13 Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, indem er zum Fluch wurde für uns; denn es steht geschrieben (5.Mose 21,23): »Verflucht ist jeder, der am Holz hängt«” (Galater 3.13) Nun ist deutlich: „11 Dass aber durch das Gesetz niemand gerecht wird vor Gott, ist offenbar; denn »der Gerechte wird aus Glauben leben« (Habakuk 2,4).” (Galater 3.11) Was bedeutet, dass jemand, der von Gott gerecht gemacht wird - nämlich aufgrund seines Glaubens - „leben wird”? Die Aussage „wird leben” bezieht sich hier auf das ewige Leben, das vom Menschen empfangen wird, mit der einzigen Bedingung des Glaubens an Jesus Christus. Er selbst sagt: „47 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben.” (Johannes 6.47) Jeder, der versteht, dass seine einzige Errettung vom Zustand der Sünde das Setzen seines Vertrauens in Jesus Christus als sein persönlicher Herr und Heiland ist, wird vor Gott gerecht gemacht (oder: gerechtfertigt) und bekommt die Versicherung des ewigen Lebens. Der Apostel Paulus verkündete mit Kraft:
„38 So sei euch nun kundgetan,
liebe Brüder, dass euch durch ihn Vergebung der Sünden
verkündigt wird; und in all dem, worin ihr durch das Gesetz des Mose
nicht gerecht werden konntet, Von nun an kann gesagt werden: „4 ... Christus ist des Gesetzes Ende; wer an den glaubt, der ist gerecht.” (Römer 10.4)
„24 So ist das Gesetz unser
Zuchtmeister gewesen auf Christus hin, damit wir durch den Glauben gerecht würden. Der von Gott unmittelbar nach dem Sündenfall angekündigte Rettungsplan für die Menschheit (Genesis 3.15) ist in dem Augenblick erfüllt worden, in dem Jesus, gleich bevor er seinen Geist übergab, mit lauter Stimme ausrief: „Es ist vollbracht!” (Johannes 19.30).
Er wurde getötet durch Kreuzigung ans Holz infolge der Entscheidung
der Oberhäupter und Anführer des jüdischen Volkes und nach
dem Gesetz der römischen Besatzungsmacht. „23 diesen Mann, der durch Gottes Ratschluss und Vorsehung dahingegeben war, habt ihr durch die Hand der Heiden ans Kreuz geschlagen und umgebracht.” (Apostelgeschichte 2.23) „18 Gott aber hat das, was er durch den Mund aller seiner Propheten zuvor verkündigte, dass nämlich der Christus leiden müsse, auf diese Weise erfüllt.” (Apostelgeschichte 3.18) Eine der bewegendsten biblischen Passagen ist die durch den Propheten Jesaja gemachte Prophezeiung vor 2600 Jahren (also 600 Jahre v. Chr.!):
„3 Verachtet war er und
verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden
vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war
er, und wir achteten ihn nicht. (Jesaja 53.3-12) Was geschah nachdem er seinen Geist aufgegeben hat?
„29 Und nachdem sie alles
vollendet hatten, was von ihm geschrieben steht, nahmen sie ihn vom Holz
herab und legten ihn in ein Grab. (Apostelgeschichte 13.29,30,34) Weiter wird gesagt über Jesus den Auferstandenen: „3 Ihnen zeigte er sich nach seinem Leiden durch viele Beweise als der Lebendige und ließ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich Gottes.” (Apostelgeschichte 1.3) Dann: „9 ... wurde er vor ihren Augen emporgehoben” und fuhr „gen Himmel”. (Apostelgeschichte 1.9,10)
Für die Erlösung des Menschen vom Verlorengehen oder von dem
ewigen Tod zählt nun der persönliche Glaube an das vollbrachte
Werk Jesu Christi - und zwar „wenn man von Herzen glaubt”
(Römer
10.10). Und wer von Herzen glaubt, bekennt diesen Glauben mit seinem Munde:
„9 Denn wenn du mit deinem
Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst,
dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. (Römer 10.9,10) Welches sind die Früchte oder die wohltuenden Auswirkungen des Glaubens an Jesus?
„1 Da wir nun
gerecht geworden sind durch den Glauben,
haben wir Frieden mit Gott durch unsern
Herrn Jesus Christus; (Römer 5.1,2) Früher waren wir unter dem Gesetz, jetzt sind wir unter der Gnade. Wenn wir jetzt „nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind” (Römer 6.15) oder unter dem Gesetz des Glaubens an Jesus Christus, soll das etwa bedeuten, dass das Gesetz (d.h. der Dekalog oder die Zehn Gebote) seine Gültigkeit verloren hat? Einst hatte Gott durch Moses dem Volke Israel Folgendes gesagt: „5 Darum sollt ihr meine Satzungen halten und meine Rechte. Denn der Mensch, der sie tut, wird durch sie leben; ich bin der HERR.” (Levitikus 18.5)
Wenn der Mensch makellos wäre, dann würde er durch die
vollkommene Einhaltung des Gesetzes ewig leben können und die
Erlösung würde dann durch das Gesetz kommen. „21 Wie? Ist dann das Gesetz gegen Gottes Verheißungen? Das sei ferne! Denn nur, wenn ein Gesetz gegeben wäre, das lebendig machen könnte, käme die Gerechtigkeit wirklich aus dem Gesetz.” (Galater 3.21) Nach allen Erklärungen und allem Wirken Jesu Christi, haben diejenigen, die Ohren gehabt haben zu hören, verstanden, dass das Gesetz ihren sündhaften Zustand aufdeckte. Indem sie dessen Forderungen nicht erfüllten, wurden sie zu Übertreter des Gesetzes und die Folge dieser Übertretung endete mit dem Tod.
Bei seiner Geburt wurde der ganzen Menschheit (nicht nur dem
jüdischen Volk) das Kommen des Erlösers verkündigt
(Lukas 2.10,11).
„16 ... es ist Gottes
Kraft zur Errettung für jeden, der
glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den
Griechen [der Vertreter aller anderer Völker]; (Römer 1.16,17) Wie es dem Menschen unmöglich ist, durch die Einhaltung des Gesetzes zu leben, wird er „aus Glauben leben”. „24 So ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christus hin, damit wir durch den Glauben gerecht würden.” (Galater 3.24) Das Ziel oder der Zweck des Gesetzes ist demzufolge Christus selbst. Gleichzeitig „ist Christus das Ende des Gesetzes” dadurch, dass die Menschen dank ihm der Verurteilung des Gesetzes entgangen sind, so dass „wer an den [Christus] glaubt, der ist gerecht.” (Römer 10.4) Das Gesetz jedoch bleibt auf immer und ewig gültig. Es ist das vollkommene und unveränderliche Gesetz Gottes.
Es wäre absurd zu denken, das Gesetz sei nach dem Kommen Jesu nicht
mehr gültig. Warum sollte z. B. das erste Gebot („Du
sollst keine anderen Götter haben neben mir”) von jetzt
ab abgeschafft werden? Hat der Mensch von nun an die Freiheit, auch
andere „Götter" anzubeten? Die Antwort der Bibel ist unzweifelhaft: „31 Wie? Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir richten das Gesetz auf [oder: wir bestätigen des Gesetz].” (Römer 3.31) Jesus Christus selbst macht unmißverständlich deutlich:
„17 Ihr
sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die
Propheten aufzulösen; ich bin nicht
gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.” (Matthäus
5.17) Was aber gleich nach dem Opfer Jesu abgeschafft wurde, ist das alte zeremonielle Gesetz:
Kurz nach der Verkündung des Gesetzes hatte Gott durch Mose auch
eine Reihe von ausführlichen Gesetzen gegeben, die die von den
Menschen begangenen Missetaten und Sünden regelten (s.
Levitikus 4.1-4; 13-15; 22-24;
27-35).
Diese Zeremonien mussten einerseits zeigen, was für schreckliche
Folgen - und zwar ein unendlich kostbares Blutvergießen - die
Begehung der Sünden nach sich zogen und wiesen andererseits in
symbolischer Weise auf das wahre, einmalige und unwiederholbare kommende
Opfer hin: In dem Augenblick, als Jesus Chrisus sein Werk am Kreuz vollbracht hat, hat das ganze System der Tieropfer aufgehört zu existieren. Das Opfer Jesu hat dieses zeremonielle System der Tieropfer abgeschafft, was hunderte Jahre zuvor auch vom Propheten Daniel vorausgesagt wurde (s. Daniel 9.27). Warum ist es für den Menschen von lebenswichtiger Notwendigkeit, durch die persönliche Annahme des Opfers Jesu Christi gerecht gemacht (oder: gerechtfertigt) zu werden? Die Antwort ist: „9 Wieviel mehr nun werden wir, nachdem wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt worden sind, durch ihn vor dem Zorn errettet werden!” (Römer 5.9) „18 Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alles gottlose Wesen und alle Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten.” (Römer 1.18) „36 Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.” (Johannes 3.36)
Der Glaube an Jesus ist demzufolge die einzige Errettung des Menschen vor
dem Zorn Gottes. „15 damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.” (Johannes 3.15)
Der Grund für Jesu Opfer ist demnach der, dass der Mensch nicht
verlorengehe.
Jeder, der Jesus abweist oder ignoriert, bleibt allein verantwortlich
für alle im Laufe seines ganzen Lebens begangenen Übertretungen
des Gesetzes.
„40 Wie man nun das Unkraut
ausjätet und mit Feuer verbrennt, so wird's auch am Ende der Welt
gehen. (Matthäus 13.40-43) Der Mensch mit dem Glauben an Jesus Christus hat aber schon jetzt die Versicherung des ewigen Lebens:
„11 ... Gott hat uns das ewige
Leben gegeben, und dieses Leben ist in seinem Sohn. (1 Johannes 5.11-13)
Er ist jetzt noch sterblich, aber an einem allein von Gott gewussten Tag
(„Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht,
auch der Sohn nicht, sondern allein
der Vater.”)
(Matthäus 24.36) wird er
die Unsterblichkeit empfangen. Der Kern und die Lehre der gesamten biblischen Botschaft ist nichts anderes als der Glaube an Jesus: „39 Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; und sie sind es, die von mir Zeugnis geben.” (Johannes 5.39)
Gott zwingt niemanden zum Glauben an seinen Sohn Jesus Christus, sondern
er überläßt jedem die freie Wahl, sich dafür zu
entscheiden oder nicht. „19 Ich nehme heute Himmel und Erde gegen euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt; so erwähle nun das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen” (Deuteronomium 30.19) Wer das Leben erwählt, entscheidet sich für den Glauben an Gottes Sohn, Jesus Christus. Fast alle Bücher des Neuen Testaments enden mit den Worten: „Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen!” Dies sind auch die letzten Worte der Bibel oder Heiligen Schrift des Alten und Neuen Testaments. Gottes Wunsch ist es, dass alle sich der „Gnade des Herrn Jesus Christus” erfreuen. Diese Gnade empfängt man jedoch allein durch den Glauben: „8 ... aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben.” (Epheser 2.8) Dank der Gnade hat das Gesetz keinen anklagenden Charakter mehr gegen die Menschen mit dem Glauben an Christus, aber gleichzeitig haben diese, die unter der Gnade sind, das Gesetz in ihren Herzen. |