8. Jesus der Felsen

 

Jesus der Felsen 

Unter seinen zahlreichen und bedeutenden Predigten sagte Jesus den Menschen auch das Gleichnis des auf dem Fels gebauten Hauses:

24 ... wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute.
25 Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet.
26 Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute.
27 Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein, und sein Fall war groß.”

(Matthäus 7.24-27)

Die Schlüsselwörter, die uns zum besseren Verständnis der obigen Verse, als auch der Person Jesu, führen werden, sind: „Fels” und „Grund”.

Der vernünftige Mensch oder der weise Baumeister baut sein Haus auf einem festen Grund,  gegründet auf Felsen, und nicht auf Sand (das Haus symbolisiert hier unser Leben).

Der Weise setzt sein Vertrauen in Jesus, der sein Herr und Erretter ist; der unvernünftige Mensch dagegen weist Jesus von sich ab und übersieht die Tatsache, dass Er seine einzige Rettung ist.

Das Gleichnis des Hausbaus ist in der gesamten Schrift (sowohl im Neuen als auch im Alten Testament) öfters verwendet worden: von Jesus, den Aposteln, Evangelisten und Propheten.

Der Apostel Paulus nimmt ebenfalls Bezug auf das Gleichnis eines Hausbaus:

10 Ich nach Gottes Gnade, die mir gegeben ist, habe den Grund gelegt als ein weiser Baumeister; ein anderer baut darauf. Ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baut
11 Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.
14 Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen.
15 Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden ...”

(1 Korinther 3. 10,11,14,15)

Paulus bezieht sich hier auf sein Werk zur Evangelisierung, das Jesus Christus in dessen Zentrum hat.
Der von Paulus und danach von seinen Jüngern („ein anderer baut darauf”) verkündete Glauben war derjenige in Jesus Christus, das Fundament oder der Grund des christlichen Glaubens.
Vers 11 verdeutlicht: „Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist ...”

Während er sich auf die vergangenen Wanderschaften des Volkes Israel durch die Wüste bezieht, macht Paulus verständlich, dass all diese sich einer permanenten göttlichen Wegweisung erfreuen konnten:

3 und haben alle dieselbe geistliche Speise gegessen
4 und haben alle denselben geistlichen Trank getrunken; sie tranken nämlich von dem geistlichen Felsen, der ihnen folgte; der Fels aber war Christus.”

(1 Korinther 10.3,4)

Der Apostel Matthäus berichtet:

13 Da kam Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi und fragte seine Jünger und sprach: Wer sagen die Leute, dass der Menschensohn sei?
14 Sie sprachen: Einige sagen, du seist Johannes der Täufer, andere, du seist Elia, wieder andere, du seist Jeremia oder einer der Propheten.
15 Er fragte sie: Wer sagt denn ihr, dass ich sei?
16 Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!
17 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel.
18 Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.”

(Matthäus 16.13-18)

Jesus wendet sich an Simon, Jonas Sohn, mit den Worten „du bist Petrus”, dem Namen unter dem dieser von da an bekannt werden sollte.
Zudem teilt er ihm mit, dass er „auf diesen Felsen” seine Gemeinde bauen will.

Die Wörter „Petrus” und „Felsen” sind im Griechischen – der Sprache des Neuen Testaments – sinnähnlich, haben jedoch unterschiedliche Bedeutungen:

Das griechische Wort für „Petrus” ist „petros” und bedeutet kleiner Stein oder ein aus einem Berg gelöstes Gestein.
Das griechische Wort für „Felsen” ist „petra” und bedeutet riesiger Fels oder ein felsiger Bergabhang.

Petrus erkannte Jesus als „Christus, des lebendigen Gottes Sohn”.  
Jesus offenbarte Petrus, dass diese Erkennung nicht seine eigene Erkenntnis ist, sondern ihm von Gott dem Vater gegeben wurde.

Jesus nimmt ebenfalls Bezug auf den Bau seiner „Gemeinde”.
Das griechische Wort für „Gemeinde” oder „Kirche” ist „ekklesia” und bedeutet eine zusammenberufene Menschenversammlung. Im Neuen Testament bezieht sich diese auf diejenigen, die den Glauben an Jesus Christus haben.
Sich an die Gläubigen in Christus aus Ephesus wendend, sagt der Apostel Paulus Folgendes:

19 So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen,
20 erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist,
21 auf welchem der ganze Bau ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn.
22 Durch ihn werdet auch ihr miterbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist.”

(Epheser 2.19-22)

Jesus nimmt das Gleichnis des Hausbaus wieder auf, indem er sich auf das Haus Gottes bezieht – ein geistiger Bau, der die in ständigem Wachstum befindliche Gesamtheit aller Gläubigen umfasst.
Als Grund hat dieses die Apostel und Propheten, diejenigen, die die Kenntnis von Jesus Christus verkündeten, der als „der Eckstein” – das Tragteil zur Festigung des gesamten Baus – dargestellt ist.

Daraus lässt sich folgern, dass Jesus den anwesenden Zuhörern – Petrus und den anderen Jüngern – die Tatsache offenbarte, dass er die Versammlung jener an ihn Glaubenden (die Gesamtheit der Gläubigen: Gottes Volk) gründen werde. Er erklärte für richtig die feste Aussage Petrus, desjenigen, der ein Bestandteil („petros”) des Hauses oder Tempel Gottes, gebaut auf dem Felsen („petra”) Jesus Christus, werden sollte.

Die Jünger, zusammen mit Petrus – demjenigen, an den sich Jesus damals wendete – verstanden damals, dass der Felsen, auf den man sich in den bis zum damaligen Zeitpunkt geschriebenen Schriften des öfteren bezog, er selbst war: Jesus Christus.
Nach vielen Jahren schrieb Petrus im ersten seiner Briefe:

4 Zu ihm kommt als zu dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen ist, aber bei Gott auserwählt und kostbar.
5 Und auch ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.
6 Darum steht in der Schrift: „Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden.”
7 Für euch nun, die ihr glaubt, ist er kostbar; für die Ungläubigen aber ist „der Stein, den die Bauleute verworfen haben und der zum Eckstein geworden ist,
8 ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses”; sie stoßen sich an ihm, weil sie nicht an das Wort glauben, wozu sie auch bestimmt sind.
9 Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, ..., das Volk des Eigentums; ...
10 die ihr einst „nicht ein Volk” wart, nun aber „Gottes Volk” seid ...”

(1 Petrus 2.4-10)

Gott ist immer der Felsen gewesen, auf den auch die aus alten Zeiten ihr ganzes Vertrauen und alle Hoffnung setzten. Nachdem ihn der Herr aus der Hand aller seiner Feinde erlöst hatte, richtete David dem Herrn folgende Worte:

2 Der Herr ist mein Fels und meine Burg
 und mein Erretter.
3 Gott ist mein Hort, auf den ich traue,
 mein Schild und Berg meines Heils,
mein Schutz und meine Zuflucht,
mein Heiland, der du mir hilfst vor Gewalt.”

(2. Samuel 22.2,3)