1. Die Bedeutung

 

Die Bedeutung

Die Zehn Gebote (oder der Dekalog: griech. deka "Zehn" und logos "Wort") haben aufgrund ihrer Herkunft und durch deren unschätzbaren Wert eine ganz besondere Bedeutung, unendlich groß für uns alle.

Gott selbst hatte diese verkündet und wenig später auf zwei steinerne Tafeln geschrieben.

Nach dem Auszug des Volkes Israel aus Ägyptenland, wurde Mose von Gott auf den Berg Sinai berufen, wo er ihm sagte, er solle das ganze Volk unten an den Berg versammeln.

9 Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, ich will zu dir kommen in einer dichten Wolke, auf dass dies Volk es höre, wenn ich mit dir rede, und dir für immer glaube. Und Mose verkündete dem HERRN die Worte des Volks.
10 Und der HERR sprach zu Mose: Geh hin zum Volk und heilige sie heute und morgen, dass sie ihre Kleider waschen
11 und bereit seien für den dritten Tag; denn am dritten Tage wird der HERR vor allem Volk herabfahren auf den Berg Sinai.
14 Mose stieg vom Berge zum Volk herab und heiligte sie und sie wuschen ihre Kleider. 15 Und er sprach zu ihnen: Seid bereit für den dritten Tag ...
16 Als nun der dritte Tag kam und es Morgen ward, da erhob sich ein Donnern und Blitzen und eine dichte Wolke auf dem Berge und der Ton einer sehr starken Posaune. Das ganze Volk aber, das im Lager war, erschrak.
17 Und Mose führte das Volk aus dem Lager Gott entgegen und es trat unten an den Berg.
18 Der ganze Berg Sinai aber rauchte, weil der HERR auf den Berg herabfuhr im Feuer; und der Rauch stieg auf wie der Rauch von einem Schmelzofen und der ganze Berg bebte sehr.
19 Und der Posaune Ton ward immer stärker. Und Mose redete und Gott antwortete ihm laut.
20 ... nun der HERR herniedergekommen war auf den Berg Sinai, oben auf seinen Gipfel ....”

(Exodus 19.9-11; 14-20)

Vom Gipfel des Berges, inmitten einer sehr beeindruckenden und angsterregenden Atmosphäre, verkündete Gott die Zehn Gebote oder das Moralgesetz:

1 Und Gott redete alle diese Worte:
2 Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe.
3 Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
4 Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist:
5 Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen,
6 aber Barmherzigkeit erweist an vielen tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.
7 Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.
8 Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest.
9 Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun.
10 Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt.
11 Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.
12 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird.
13 Du sollst nicht töten.
14 Du sollst nicht ehebrechen.
15 Du sollst nicht stehlen.
16 Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
17 Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster hat.”

(Exodus 20.1-17)

Die damals verkündeten Worte wurden dann von Gott selber in Stein eingegraben, als ewiges Zeugnis allen Völkern von damals und von heute:

12 Und der HERR sprach zu Mose: Komm herauf zu mir auf den Berg und bleib daselbst, dass ich dir gebe die steinernen Tafeln, Gesetz und Gebot, die ich geschrieben habe, um sie zu unterweisen.”

(Exodus 24.12)

18 Und als der HERR mit Mose zu Ende geredet hatte auf dem Berge Sinai, gab er ihm die beiden Tafeln des Gesetzes; die waren aus Stein und beschrieben von dem Finger Gottes.”

(Exodus 31.18)

15 Mose wandte sich und stieg vom Berge und hatte die zwei Tafeln des Gesetzes in seiner Hand; die waren beschrieben auf beiden Seiten.
16 Und Gott hatte sie selbst gemacht und selber die Schrift eingegraben.”

(Exodus 32.15,16)

28 Und er war allda bei dem HERRN vierzig Tage und vierzig Nächte und aß kein Brot und trank kein Wasser. Und er schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes, die Zehn Worte.”

(Exodul 34.28)

13 Und er verkündigte euch seinen Bund, den er euch gebot zu halten, nämlich die Zehn Worte, und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln.”

(Deuteronomium 4.13)

10 ... mir der HERR die zwei steinernen Tafeln gab, mit dem Finger Gottes beschrieben, und darauf alle Worte, die der HERR mit euch aus dem Feuer auf dem Berge geredet hatte am Tage der Versammlung.”

(Deuteronomium 9.10)

Der Dekalog ist die Mitteilung der Gottheit an den Menschen, durch die diesem gezeigt wird, wie er seine Haltung gegenüber Gott und den Mitmenschen verstehen muss:

Die ersten vier Gebote beziehen sich auf das erforderte Verhalten des Menschen gegenüber Gott.
Die nächsten sechs Gebote nehmen Bezug auf Verhaltensregeln des Zusammenlebens und der Beziehungen, die es zwischen den Menschen geben muss.

Die Beachtung dieser Gebote betraf nicht nur „das auserwählte Volk”, sondern auch alle Menschen von damals und von heute:

13 Lasst uns die Hauptsumme aller Lehre hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen.”

(Prediger 12.13)

Zur damaligen Zeit verehrten alle Völker – mit der einzigen Ausnahme des jüdischen Volkes – verschiedene „Idole” (Darstellungen von Tieren, Planeten, usw.), da für all diese die Existenz eines unsichtbaren Gottes undenkbar war.
Heutzutage hat jeder Mensch die Gelegenheit, von Gottes Wort – in der gedruckten Form, die „Bibel” genannt wird - Kenntnis zu nehmen und einschließlich auch der Zehn Gebote.
Diese widerspiegeln den Charakter Gottes und haben eine ewige und unveränderliche Gültigkeit.

Diese bilden nicht etwa eine Reihung von zehn auferlegten Regeln, sondern einen Wegweiser. Wenn sich die Menschen bemühen, diese möglichst getreu einzuhalten, werden sie die positiven Auswirkungen feststellen können, die in ihrem Leben nicht lange auf sich warten lassen werden, da die Zehn Gebote Verhaltensregeln des Lebens- und Denkwandels enthalten, die uns von unserem Schöpfer erdacht wurden.

Die Kenntnisnahme des Gesetzes der Zehn Gebote versetzt den Menschen in die Lage, einen Vergleich zu ziehen: zwischen seinem tatsächlichen und dem von seinem Schöpfer für ihn erdachten Lebens- und Denkwandel.
Am Anfang hatte der Mensch diese Zehn Gebote nicht nötig gehabt, da für ihn - als sündloses Wesen - die Übertretung irgendeines Gesetzes nicht in Frage kam.
Nach einigen tausend Jahren nach dem Sündenfall des Menschen hatte Gott der Menschheit das Gesetz gegeben, durch dieses ihr – wie in einem Spiegel – den Zustand zeigend, in der diese geraten war.
So übernimmt das Gesetz die Rolle eines Anklägers und schließlich eines Wegweisers, keinesfalls aber eines Erlösers.

"20 weil kein Mensch durch die Werke des Gesetzes vor ihm gerecht sein kann. Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.”

(Römer 3.20)

Es spielt zugleich die große Rolle eines „Hinweisers” auf den Erlöser Jesus Christus:

24 So ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christus hin, damit wir durch den Glauben gerecht würden.”

(Galater 3.24)

21 Nun aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, offenbart, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten.
 22 Ich rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesus Christus zu allen, die glauben. ...”

(Römer 3.21-22)

Jeder Mensch wird schließlich und endlich feststellen müssen, dass er diese Gebote oder Anweisungen der Gottheit nicht ganz einhalten kann.
Man gelangt zu dieser Erkenntnis erst dann, wenn man erfährt, dass diese nicht eine Reihung von zehn einzuhaltenden Regeln bilden, da deren Sinngehalt weitaus die Grenzen ihrer konkreten Formulierungen überschreitet. So wie konzentrische Kreise erzeugen sie viel tiefgründigere Bedeutungen.

Derjenige, der ihnen die vollkommene Bedeutung gegeben hat ist unser Heiland Jesus Christus, der sich vor ca. 2000 Jahren mehrmalig auf diese bezogen hatte.

Wir erfahren, dass nicht durch die Bemühung, diese Gebote strikt einzuhalten wir unsere Erlösung erlangen, sondern durch den Glauben an Jesus Christus - der Einzige, der diese in der Gesamtheit all ihrer Bedeutungen eingehalten hat.

24 und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist.
25 Den hat Gott für den Glauben hingestellt als Sühne in seinem Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit ...
26 ... um nun in dieser Zeit seine Gerechtigkeit zu erweisen, ... und gerecht macht den, der da ist aus dem Glauben an Jesus.
27 Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Durch das Gesetz der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens.
28 So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.
29 Oder ist Gott allein der Gott der Juden? Ist er nicht auch der Gott der Heiden? Ja gewiss, auch der Heiden.
30 Denn es ist der eine Gott, der gerecht macht die Juden aus dem Glauben und die Heiden durch den Glauben.
31 Wie? Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir richten das Gesetz auf.”

(Römer 3.24-31)

Die Verpflichtung deren Einhaltung wurde und wird niemals aufgehoben werden. Jesus sagt:

17 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.
18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht.”

(Matthäus 5.17,18)

Unsere Bemühung, sie einzuhalten wird uns dem ursprünglichen Zustand des von Gott erschaffenen Menschen immer mehr nähern.
Mit der Zeit werden wir kein Gefühl der Verpflichtung mehr verspüren, dafür aber den wunderbaren Zustand der Harmonie und des Friedens mit uns selbst, den Mitmenschen und mit Gott erkennen.
Wir werden feststellen, dass „die Gebote” Teil unseres Wesens sind, da wir sie nicht mehr auf zwei steinernen Tafeln geschrieben „sehen” werden, sondern diese in unseren Herzen fühlen werden.