3. Die Erlösung durch den Glauben

 

3. Die Erlösung durch den Glauben

Gott bietet allen Menschen die Erlösung als eine Gabe an, und zwar durch den Glauben an Seinen Sohn Jesus Christus:

8 Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es ...“ (Epheser 2.8)

Jemand, der von der Möglichkeit seiner Erlösung (oder: seiner Errettung vom ewigen Tod) erfährt, müsste eine unendlich große Freude empfinden, da er von nun an die Gewissheit hat, dass sein Leben nicht verloren ist.
Diese wunderbare Nachricht ist den Menschen vor zwei Jahrtausenden von einem Boten des Himmels überbracht worden, unmittelbar nach der Menschwerdung des Sohnes Gottes:

10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird;
11 denn euch ist heute in der Stadt Davids der Retter geboren, welcher ist Christus, der Herr.” (Lukas 2.10,11)

Gott möchte, dass alle Menschen, ohne Aussnahme, Sein Angebot der Erretung aus einer von Ihm getrennten Welt annehmen. Er möchte mit jedem von uns jene Verbindung wiederherstellen, die es ursprünglich gegeben hat. Dies kann nur durch Reue oder Buße gemacht werden, das heisst durch das Bewusstwerden unseres unvollkommenen Zustands, das Bedauern um die begangenen Fehler und das Setzen des Vertrauens in den einzig möglichen Erretter (oder: Erlöser): Jesus Christus.

23 Meinst du, dass ich Gefallen habe am [ewigen] Tode des Gottlosen, spricht Gott der HERR, und nicht vielmehr daran, dass er sich bekehrt von seinen Wegen und am [ewigen] Leben bleibt?” (Ezechiel 18.23)

Warum finden dann viele Menschen den Weg nicht zu dem Glauben, der ihnen von Gott angeboten wird?

Die Antwort auf diese Frage wird uns im Gleichnis vom Sämann gegeben, gesprochen von unserem Herrn Jesus:

3 Und er redete vieles zu ihnen in Gleichnissen und sprach:
Siehe, der Sämann ging aus, um zu säen.
4 Und indem er säte, fiel einiges an den Weg; da kamen die Vögel und fraßen es auf.
5 Einiges fiel auf felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte, und ging sogleich auf, weil es keine tiefe Erde hatte.
6 Als aber die Sonne aufging, verwelkte es, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es.
7 Einiges fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten es.
8 Einiges fiel auf gutes Land und brachte Frucht, einiges hundertfach, einiges sechzigfach und einiges dreißigfach.
9 Wer Ohren hat zu hören, der höre!” (Matthäus 13.3-9)

18 So hört nun ihr dies Gleichnis von dem Sämann:
19 Wenn jemand das Wort von dem Reich hört und nicht versteht, so kommt der Böse und raubt das, was in sein Herz gesät ist. Das ist der, bei dem es an den Weg gesät ist.
20 Bei dem aber auf felsigen Boden gesät ist, das ist, der das Wort hört und es gleich mit Freuden aufnimmt;
21 aber er hat keine Wurzel in sich, sondern ist wetterwendisch; wenn sich Bedrängnis oder Verfolgung erhebt um des Wortes willen, so fällt er gleich ab.
22 Bei dem aber unter die Dornen gesät ist, das ist, der das Wort hört, aber die Sorge der Welt und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht.
23 Bei dem aber auf gutes Land gesät ist, das ist, der das Wort hört und versteht; der bringt dann auch Frucht; und der eine trägt hundertfach, ein anderer sechzigfach, ein dritter dreißigfach.” (Matthäus 13.18-23)

Im Gleichnis vom Sämann werden vier Menschengruppen geschildert.
Diese unterscheiden sich voneinander je nach der Weise in der der Mensch schließlich auf das Hören des Wortes Gottes antwortet.
Die Art und Weise wie das Wort seinen Widerhall im Leben der Menschen findet wird stufenweise veranschaulicht, angefangen mit den Gleichgültigen bis zu denen, die das Frucht bringende Wort verstehen.

Das Gleichnis vom Sämann, so wie auch andere Gleichnisse des Herrn Jesus, wird in den Evangelien des Matthäus, Markus und Lukas berichtet.
Ihre Berichte, obwohl nicht identisch als Form, ergänzen sich gegenseitig: Durch die Einzelheiten, die ein jedes einbringt, vervollständigen diese zusammen den tiefen Sinn dieses Gleichnisses:

Der Sämann ist Jesus Christus Selbst. Er „sät das Wort.” (Markus 4.14)
Er „ging aus, um das Wort von dem Reich  zu säen”. (s. Matthäus 13.3,19)
Mit anderen Worten, Er „zog umher in ganz Galiläa, lehrte in ihren Synagogen und verkündigte [gab bekannt] das Evangelium von dem Reich.” (Matthäus 4.23)

Das „Evangelium” stammt vom griechischen Wort evangelios, welches heisst: „Gute Nachricht”.

Wem soll aber dieses Reich gehören?

Die Antwort wird uns in Markus 1.14,15 gegeben, wo über den Beginn des Wirkens Jesu berichtet wird:

14 Nachdem aber Johannes gefangen gesetzt war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium [die gute Nachricht] Gottes
15 und sprach: Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist nahe. Tut Buße und glaubt an das Evangelium
[die gute Nachricht]!“ (Markus 1.14,15)

Jesus forderte also die Menschen auf, Buße zu tun und an das Evangelium zu glauben.
Was bedeuten jedoch diese beiden Begriffe: „Buße tun” und „Glaube an das Evangelium”?

„Buße tun” bedeutet, dir bewusst werden, dass du ein sündiges (Fehlern ausgesetztes) Wesen bist und zugleich zu Kenntnis nehmen, dass die Folge der Sünde der ewige Tod ist, dann die begangenen Fehler zutiefst zu bereuen und versuchen, sie nicht mehr zu wiederholen.

„Das Evangelium von dem Reich Gottes” ist die gute Nachricht von der Herrschaft und Führung Gottes.

„Der Glaube an das Evangelium von dem Reich Gottes” bedeutet aufgrund der biblischen Schriften zu wissen, dass der einzige Erretter von der Folge der Sünde, welche der ewige Tod ist, Jesus Christus, der Sohn Gottes (Er Selbst Gott) ist.

Aber war nicht Gott schon seit Anfang Seiner Schöpfung Herr des Universums und aller Wesen ? Warum behauptet die Schrift: „das Reich Gottes ist nahe”?

Gott war und wird immer der Souverän des Universums sein, jedoch nach dem Sündenfall (Ungehorsam gegenüber Gott) lebt der Mensch unter dem Einfluss dessen, der ihn zum Ungehorsam verführt hat und aus ihm ein sterbliches Wesen gemacht hat: Der Böse, der Teufel oder Satan (s. Apostelgeschichte 26.18).

Gott hatte im weiteren Verlauf der Geschichte jedoch nicht gleich eingegriffen.

Es entstehen hier natürlicherweise zwei Fragen, die jede auch ihre Antwort hat:

1. Warum hatte Gott den Bösen (Satan oder Teufel) nicht gleich vernichtet, zumal dieser Sein Gegner war (das Wort „Satan” stammt vom hebräischen satan und bedeutet „Feind”, „Gegner”)?

Antwort: Das von Satan oder dem Teufel („Teufel” stammt vom griechischen Wort diabolos und heisst übersetzt „der Verleumder”, „Verwirrer”, „Faktenverdreher”) - derjenige, der mit irreführenden Argumenten den Mensch dazu verführt hat, Gottes Wort nicht zu gehorchen, indem er diesem den falschen Eindruck erweckt hat, die Übertretung des göttlichen Gebots würde Souveränität und Wissen mit sich bringen (s. Genesis 3.1, 4-6; 2 Korinther 11.3; Offenbarung 12.9) - verursachte Böse musste sich selbst als trügerisch und unheimlich zerstörerisch vor den Wesen des Universums, nämlich den Engeln Gottes und den Menschen erweisen.

Zur rechten Zeit wird jedoch Satan seine verdiente Strafe erhalten (s. Offenbarung 20.10).

2. Warum wurden die Menschen damals nicht gleich unter göttlichem Schutz genommen, sondern im Laufe von Jahrtausenden bis zum heutigen Tag unter dem Einfluss des Bösen gelassen?

Antwort: Gott konnte in Seiner Gerechtigkeit die Schuld des Ungehorsams gegenüber Sein Wort nicht unbestraft lassen. Als Folge dessen, ist der Mensch zu einem sterblichen Wesen geworden.

Dies bedeutet aber nicht, dass Gott den Menschen aufgegeben hat, sondern ganz im Gegenteil: In Seiner Barmherzigkeit will Gott den Menschen die Chance geben, in ihren ursprünglichen Zustand, jenen unsterblicher Wesen, zurückkehren zu können.

Die Sühne für die begangene Sünde konnte nur durch ein vollkommenes Opfer getilgt werden:
Jenes eines Menschen (keines anderen Wesens) ohne Sünde (das heisst: tadellos, vollkommen).
Der Einzige aber, der vollkommen ist, ist Gott Selbst. Und da die Sühne durch den Menschen erfolgen musste, ist Er auf Erden als Mensch geboren. Dies ist vor etwa 2000 Jahren geschehen.
Es war der Augenblick an dem Gott entschieden hatte, ins Geschehen einzugreifen.
Im Alter von ca. 30 Jahren offenbarte sich Jesus den Menschen als der Christus.
Seitdem gilt: „Die Zeit ist erfüllt” (Markus 1.15) für den Beginn der Erlösung des Menschen aus dieser „verlorenen” Welt.
Derjenige, der zum „Fürst dieser Welt” (Johannes 12.31; 14.30) geworden war, sollte durch das Opfer des Sohnes Gottes verurteilt werden. Durch Seinen Tod, Seine Auferstehung und Seine Himmelfahrt hat Jesus Christus über den ewigen Tod triumphiert.
Zugleich ist Satan für immer besiegt worden (s. Johannes 12.31; 16.11).
Seitdem wird „dies Evangelium vom Reich” (Matthäus 24.14) immer mehr in der ganzen Welt verkündet, so dass jeder die gute Nachricht seiner Erlösung durch den Glauben an das von Gott vollbrachte Werk in der Person Seines Sohnes Jesus Christus erfahren kann.

Obwohl „der Böse” weiss, dass er besiegt ist und die Zeit seiner endgültigen Strafe mit dem Vergehen jeden Tages sich mehr und mehr verkürzt, versucht er weiterhin zu verhindern, dass die Menschen von der Wahrheit des Wortes von dem Reich erfahren und sich davon überzeugen, dass ein jeder, der an Jesus Christus glaubt, die Gewissheit des ewigen Lebens hat:

13 Das habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr das ewige Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.” (1 Johannes 5.13)

Darum: Unser „Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge.” (1 Petrus 5.8)
12 ... Weh aber der Erde und dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch herabgekommen und hat einen großen Zorn, da er weiß, dass er wenig Zeit hat.” (Offenbarung 12.12)

Wie versucht der Teufel die Menschen zu „verschlingen”?

Er ist 9 ... der große Drache, die alte Schlange, genannt der Teufel und der Satan, der die ganze Welt verführt.” (Offenbarung 12.9)

Seine Vorgehensweisen zu verführen sind vielfältig, und zwar von den einfachsten zu den subtilsten.
Der Endzweck ist zu verhindern, dass der Mensch von der Möglichkeit seiner Erlösung durch den Glauben an Jesus Christus erfährt.
Als „Vater der Lüge” (s. Johannes 8.44) lockt er den Menschen durch diverse Theorien, Beschäftigungen, Vorsätze und Gedanken, die mit dem Willen und der Wahrheit Gottes nicht übereinstimmen. Diese sollen ihn dann von der Kenntnisnahme des Wortes ganz entfernen, dem Wort, das im von Gott Selbst eingegebenen Buch aufgezeichnet ist: Die Bibel oder Die Heilige Schrift.

Mit dieser Warnung beginnt der Herr Jesus Christus die Deutung des Gleichnisses vom Sämann, wiedergegeben in den drei synoptischen Evangelien, auf folgende Weise:

19 Wenn jemand das Wort von dem Reich hört und nicht versteht, so kommt der Böse und raubt das, was in sein Herz gesät ist. Das ist der, bei dem es an den Weg gesät ist.” (Matthäus 13.19)

15 Die am Weg aber sind die, bei denen das Wort gesät wird, und wenn sie es gehört haben, kommt sogleich der Satan und nimmt das Wort weg, das in sie gesät war.” (Markus 4.15)

12 Die am Weg, das sind die, die es hören; danach kommt der Teufel und nimmt das Wort aus ihrem Herzen, damit sie nicht glauben und gerettet werden.” (Lukas 8.12)

Das sind diejenigen Menschen, die das Wort Gottes hören, aber nicht dazu kommen, es zu verstehen. Der Böse lenkt ihre Gedanken sogleich in andere Richtungen, so dass deren Leben weiterhin ausschließlich auf dem Niveau der prioritären vergänglichen weltlichen Beschäftigungen verlaufen wird und sie das einst gehörte Wort völlig missachten werden.

20 Bei dem aber auf felsigen Boden gesät ist, das ist, der das Wort hört und es gleich mit Freuden aufnimmt;
21 aber er hat keine Wurzel in sich, sondern ist wetterwendisch; wenn sich Bedrängnis oder Verfolgung erhebt um des Wortes willen, so fällt er gleich ab.” (Matthäus 13.20,21)

16 Desgleichen auch die, bei denen auf felsigen Boden gesät ist: wenn sie das Wort gehört haben, nehmen sie es sogleich mit Freuden auf,
17 aber sie haben keine Wurzel in sich, sondern sind wetterwendisch; wenn sich Bedrängnis oder Verfolgung um des Wortes willen erhebt, so fallen sie sogleich ab.” (Markus 4.16,17)

13 Die aber auf dem Fels sind die: wenn sie es hören, nehmen sie das Wort mit Freuden an. Doch sie haben keine Wurzel; eine Zeit lang glauben sie und zu der Zeit der Anfechtung fallen sie ab.” (Lukas 8.13)

Zu dieser zweiten Menschengruppe gehören diejenigen, die sich beim Hören des Wortes von dem Reich Gottes sogleich freuen. Doch das gehörte Wort wird in ihrem Leben nur für einen kurzen Zeitraum da sein, weil dieses nicht Wurzeln schlagen kann. Sie sind diejenigen, die sich zwar beim Hören der göttlichen Nachricht gefreut haben, doch konfrontiert mit verschiedenen Problemen des Lebens und unter dem Einfluss diverser neuer Einflüsse wird ihr ürsprünglicher Enthusiasmus, den sie beim Hören des Wortes gezeigt haben, verschwinden.
Indem sie sich nicht Zeit für das Studium des biblischen Wortes genommen haben, werden sie nicht das notwendige Verständnis, den Scharfsinn und die erforderliche Charakterstärke haben, um Aktionen und Veranstaltungen mehr oder weniger religiöser Art erkennen zu können, die mit dem Wort nicht im Einklang stehen und sich von diesen abzugrenzen. Demzufolge beschränken sich diese bequem und unkompliziert auf die Befolgung von Bräuchen und geerbten Traditionen und wenden sich mit Leichtigkeit, als auch voll und ganz vom Wort ab.

22 Bei dem aber unter die Dornen gesät ist, das ist, der das Wort hört, aber die Sorge der Welt und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht.” (Matthäus 13.22)

18 Und andere sind die, bei denen unter die Dornen gesät ist: die hören das Wort,
19 aber die Sorgen der Welt und der Betrug des Reichtums und die Begierden nach anderen Dingen dringen ein und ersticken das Wort, und es wird unfruchbar.” (Markus 4.18.19)

14 Was aber unter die Dornen fiel, sind die, die es gehört haben; aber sie gehen hin und werden von Sorgen, dem Reichtum und den Vergnügungen des Lebens erstickt und bringen die Frucht nicht zur Reife.” (Lukas 8.14)

Die dritte Menschengruppe bezieht sich auf diejenigen, die das Wort hören, die aber die Bibel nicht konsequent lesen, um so die empfangene Nachricht zu vertiefen, sondern lassen sich von den weltlichen Einflüssen erdrücken:

Die Sorgen des Lebens lasten unvermeidlich auf jeden von uns, so dass sich diese nicht verleugnen lassen. Derjenige aber, der sich vertrauensvoll in das eingegebene biblische Wort vertieft, wird wissen, dass er sich um überhaupt nichts sorgen muss. Der folgende Vers ist jedem von wahrem Halt, ungeachtet des Ernstes der Lage, mit der man sich konfrontiert sieht:

6 Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten durch Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! 
7 Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft
[oder: der allen Verstand übersteigt], wird eure Herzen und Gedanken bewahren in Christus Jesus.” (Philipper 4.6,7)

Viele werden zu irgend einem Zeitpunkt ihres Lebens die Nachricht des Wortes gehört haben, doch konfrontiert mit verschiedenen Sorgen und Problemen des Lebens, werden sie gemäß der weltlichen Gesinnung denken, die einst gehörte Nachricht sei nur theoretisch und könne ihnen demnach nicht wirklich helfen. Infolgedessen ignorieren sie das Wort, so dass dieses in Ihrem Leben nicht fruchten wird. Weil ihnen das Interesse an der Vertiefung der Kenntnisse des Wortes gefehlt hat, wissen diese auch nicht, dass die biblische Nachricht eine große führende und verwandelnde Kraft im Leben des Menschen hat. Das Wort ist real, „denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam(Hebräer 4.12). Je mehr es studiert wird, wird man mehr und mehr seinen tiefen Sinn ergründen. Alle Reichtümer dieser Welt sind nichts wert im Vergleich zu dieser „kostbaren Perle” (Matthäus 13.46). „Wer Ohren hat zu hören” wird verstehen, dass gerade das Wort der wahre Leiter seines Lebens ist.

Der Reichtum wird für nicht wenige die erste Priorität ihres Lebens erhalten und dessen Ansammlung ein Zweck an sich werden. Deren Hauptbeschäftigung wird diejenige sein, all ihr Tun und Treiben stets dazu zu nutzen, um Vermögen und Reichtum anzuhäufen, so dass das Wort fast vergessen und in ihrem Leben nie fruchten wird. In ihrer Selbstsicherheit ignorieren diese Menschen die Tatsache, dass Gott die Anhäufung von Reichtum als Zweck an sich keineswegs empfiehlt, ganz im Gegenteil:

15 Und er sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat.” (Lukas 12.15)

11 ... wenn der Reichtum sich mehrt,
so hängt euer Herz nicht daran.” (Psalter 62.11)

Sie wählen also einerseits, ein illusorisches Ziel, das mit dem Willen Gottes nicht im Einklang ist, anzustreben und andererseits werden sie niemals zur spirituellen Erfüllung in Christus kommen. Jesus Christus sagt: 21 … wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein." (Matthäus 6.21) Der Schatz, worauf Er sich bezieht, ist das Wort. Die aber, die ihr Herz an weltliche „Schätze” hängen lassen - seien diese Reichtum, Begierden nach anderen Dingen oder Vergnügungen des Lebens – und zugleich das göttliche Wort ignorieren, werden am Ende feststellen, dass sie sich getäuscht haben, da der von ihnen gewählte Weg sie nicht zum ewigen Leben geführt hat. Indem sie den Glauben an Christus – ihr einziger Verteidiger vor der kommenden Wut Gottes (s. Johannes 3.36; Römer 5.9; 1 Thessalonicher 1.10) - nicht haben, gehen sie auf dem Weg des ewigen Verlorenseins.

Diese drei Menschengruppen wiederfinden sich, kurz und prägnant zusammengefasst, auch in folgendem Vers:

3 Wenn aber unser Evangelium verhüllt ist, so ist es denen verhüllt, die verloren gehen,
4 den Ungläubigen, denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes.” (2 Korinther 4.3,4)

Im letzten Teil des Gleichnisses vom Sämann wird uns noch eine Menschengruppe dargestellt:

23 Bei dem aber auf gutes Land gesät ist, das ist, der das Wort hört und versteht und dann auch Frucht bringt; und der eine trägt hundertfach, ein anderer sechzigfach, ein dritter dreißigfach.“ (Matthäus 13.23)

20 Diese aber sind's, bei denen auf gutes Land gesät ist: die hören das Wort und nehmen's an und bringen Frucht, einige dreißigfach und einige sechzigfach und einige hundertfach.“ (Markus 4.20)

15 Das aber auf dem guten Land sind die, die das Wort hören und behalten in einem feinen, guten Herzen und bringen Frucht in Geduld.“ (Lukas 8.15)

Die vierte Menschengruppe vertritt diejenigen, die, wie auch die anderen, das Wort hören.
Im Unterschied zu den anderen jedoch, verstehen sie es. Dies nicht weil sie zwangsläufig mit einer gegenüber den anderen höheren Intelligenz ausgestattet sind, sondern weil sie es annehmen.
Das Wort wird fortan in ihnen wohnen und in ihrem Leben wirken. Dies wird nicht gleich einem unabhängig vom Willen des Menschen stattfindenden magischen Prozess geschehen, sondern mit dessen aktiven Beteiligung heranreifen.
Sie sind diejenigen, die nicht nur das Wort gehört haben, sondern sich auch bemühen werden, die zu Kenntnis genommenen göttlichen Weisungen in ihrem Leben zu verwirklichen.
Das Wort wird in Ihren Herzen wirken und sie mit der Zeit aus ihrem unter den Einflüssen einer gefallenen Welt befindlichen Zustand in einen anderen, dem Willen Gottes entsprechenden neuen Zustand, verwandeln. 

Diese Stufen zur Erfüllung und Vervollkommnung sind vom Apostel Petrus unter göttlicher Eingebung wie folgt aufgezeichnet:

5 So wendet alle Mühe daran und erweist in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Erkenntnis
6 und in der Erkenntnis Selbstbeherrschung und in der Selbstbeherrschung Geduld und in der Geduld Gottesfurcht
7 und in der Gottesfurcht brüderliche Liebe und in der brüderlichen Liebe die Liebe zu allen Menschen.
8 Denn wenn dies alles reichlich bei euch ist, wird's euch nicht faul und unfruchtbar sein lassen in der Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus.
9 Wer dies aber nicht hat, der ist blind und tappt im Dunkeln und hat vergessen, dass er rein geworden ist von seinen früheren Sünden.
10 Darum, liebe Brüder, bemüht euch desto mehr, eure Berufung und Erwählung festzumachen. Denn wenn ihr dies tut, werdet ihr niemals zu Fall kommen;
11 denn auf diese Weise wird euch reichlich gewährt werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Retters Jesus Christus.” (2 Petrus 1.5-11)