2. "In Christus" sein

 

2. "In Christus" sein

Das Neue Testament - der zweite Teil der Bibel, beginnend mit dem Bericht von der Geburt Jesu Christi auf Erden vor 2000 Jahren - verwendet oftmals den Begriff „in Christus”.

In engem Zusammenhang damit gibt es einige weitere klärende Begriffe, die zum Verständnis der Verbindung dieser zwei Wörter führen sollen:

Der Begriff des Glaubens

Es handelt sich um „den Glauben an Christus Jesus.“ (Apostelgeschichte 24.24) Dies setzt ein volles Vertrauen des Menschen in den Erlöser Jesus Christus voraus:
12 ... es ist in keinem anderen das Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet  werden sollen!” (Apostelgeschichte 4.12)

Ausser ihn gibt es keinen anderen, der uns den Weg zu Gott vermitteln könnte:

5 ... es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus.” (1 Timotheus 2.5)

Der Begriff der Liebe

Die Bibel berichtet „von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.” (Römer 8.39)

Manche Menschen denken über sich, sie seien korrekt und gerecht, so dass Gott, der ja ihre guten Eigenschaften kennt, sowieso in seiner Liebe für sie sorgen wird.

Der Vers aus Römer 8.39 sagt jedoch eindeutig, dass die Liebe Gottes nicht uneingeschränkt oder bedingungslos ist, sondern diese „in Christus” ist.

Mit anderen Worten ist die Liebe, die uns zugute kommt, diejenige, die sich alleinig durch die Person seines Sohnes Jesus Christus offenbart.

Der Mensch mit einem dem Charakter des Herrn Jesus Christus nach geänderten Herzen ist sich vollkommen bewusst, dass Christus der einzige „Kanal” ist, durch den die Liebe Gottes über sich ausströmen kann.

Der Begriff der Wahrheit

Die Wahrheit existiert nicht ausserhalb Christus. Sie ist ausschließlich „in Christus” (Römer 9.1).

Viele Menschen suchen nach der Wahrheit in diversen Philosophien, religiösen Strömungen, Mythen und Legenden antiker Völker, usw.

Die Bibel jedoch sagt, dass die Wahrheit „in Christus” ist.

Laut dem Prinzip der Logik, wonach die Wahrheit und die Lüge sich gegenseitig ausschließen, kann man hieraus ebenfalls folgern, dass es „in Christus” keine Lüge geben kann.

Der Apostel Paulus predigte dies immer wieder zu verschiedenen Anlässen:

1 Ich sage die Wahrheit in Christus und lüge nicht ...” (Römer 9.1)

1 So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen darbringe für alle Menschen,
2 für Könige und alle, die in hoher Stellung sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit.
3 Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserem Retter
4 welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
5 Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus,
6 der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung, dass dies zu seiner Zeit gepredigt werde.
7 Dazu bin ich eingesetzt als Verkündiger und Apostel – ich sage die Wahrheit in Christus und lüge nicht –, als Lehrer der Heiden im Glauben und in der Wahrheit.”

(1 Timotheus 2.1 - 7)

Die Ankündigung der einzigen Wahrheit hatte zu dem Zeitpunkt stattgefunden, als Jesus sagte:

6 Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Johannes 14.6)

Der Begriff der engen Beziehung zwischen den Menschen

Die Menschen bilden einen Leib „in Christus”.

Jeder Mensch ist eine separate Entität gegenüber jedem anderen Menschen. Er kann jedoch nicht in harmonischer Weise alleine leben, indem er sich von den anderen absondert. Wir wurden mit dem Wunsch des Kommunizierens und der Interaktion mit unseren Mitmenschen geschaffen.

Wir sollten und müssten nicht isoliert leben, da in uns das Bedürfnis existiert, permanent die Eintracht mit den anderen zu suchen. Und der Bibel nach muss dieser engen zwischenmenschlichen Beziehung Christus zugrunde liegen.

Die Bibel offenbart diese wunderbare Gewissheit auf eine sehr verständliche Weise:

4 Denn wie wir an einem Leib viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder dieselbe Aufgabe haben,
5 so sind auch wir, die vielen, ein Leib in Christus, aber untereinander ist einer des andern Glied”.

(Römer 12.4,5)

Der Begriff des „Anziehens” „in Christus”

Die Menschen kümmern sich in der Regel um ihre Kleidung, so dass die Art und Weise wie sie sich ankleiden und sich in der Gesellschaft „zeigen” ihnen nicht gleichgültig ist.

Dies jedoch widerspiegelt nicht auch den Charakter der betreffenden Person.

Manchmal kann ein eher bescheiden bekleideter Mensch wertvoller vor Gott sein, dank einiger positiver Charakerzüge, im Vergleich zu einem, der nur auf das Äussere Wert legt, mit dem er vor den anderen prahlt.

Einmal mit dem jährlichen Eintreffen der Winterfeiertage gibt es auch den Brauch des Anziehens als Weihnachtsmann: Eine gutmütige, friedliche und altruistische Person, aber unwirklich, fiktiv, vom menschlichen Verstand erdacht.

Im Gegensatz dazu spricht die Bibel von dem geistigen Anziehen „in Christus”:
Der wirkliche, wahre, lebendige Schöpfer, dem menschlichen Verstand unendlich überlegen.

Was dieses geistige Anziehen bedeutet wollen uns folgende Verse etwas näher bringen:

11 Und das tut, weil ihr die Zeit erkennt, nämlich dass die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf, denn jetzt ist unsere Errettung näher, als da wir gläubig wurden.
12 Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen. So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts.
13 Lasst uns ehrbar leben wie am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Unzucht und Ausschweifungen, nicht in Streit und Neid;
14 sondern zieht an den Herrn Jesus Christus und sorgt für den Leib nicht so, dass ihr den Begierden verfallt.”

(Römer 13.11 - 14)

Der Begriff des Benehmens

Das Benehmen oder „die Wege” der Menschen ist die Art und Weise in der sich diese durch eine gewisse Verhaltensweise zeigen.

Das Verständnis der biblischen Wahrheit und Wichtigkeit hat eine positive Auswirkung auch auf das Verhalten der Menschen, indem sich diese dezent (nicht aber auch steif), natürlich, positiv, bescheiden, angenehm und besonnen zeigen.
In dem Maße wie wir die großen göttlichen Wahrheiten verstehen, werden
13 ... wir alle hingelangen ... zum vollendeten Mann, zum vollen Maß der Fülle Christi”. (Epheser 4.13)

Das christliche Leben ist ein kontinuierliches Wachsen in Wissen und Gewissheit, von „unmündigen Kindern in Christus” (1 Korinther 3.1) bis zu vollendeten Wesen, die die wunderbare vollkommene Kenntnis der ewigen Wahrheiten haben.

Unsere Überzeugungen werden sich mit der Zeit auch auf unser Verhalten auswirken, so dass ein besonderes Benehmen „an meine Wege in Christus(1 Korinther 4.17) (so Apostel Paulus) erinnern wird.

Der Begriff des Sieges

Das Wort „Sieg” benutzte man ursprünglich im Falle der Konfrontation feindlicher Streitkräfte auf einem Schlachtfeld.

Die im Konflikt verwickelte militärisch besser gerüstete Seite wird am Ende den Sieg über die andere Macht haben.

Ebenso erscheinen auch auf individueller Ebene immer wieder Konflikte und Zwistigkeiten.

Inmitten eines Konfliktes ist ein jeder von uns davon überzeugt - indem man übrigens konkrete Rechtfertigungsgründe für sich „ins Feld führt” - , dass die Schuld auf der Seite der anderen Person liegt.

Es mag erstaunlich klingen, aber die Bibel offenbart uns, dass wir uns in Wirklichkeit mit einem trügerischen Konflikt auseinandersetzen: Der Gegner ist nicht die Person selbst, sondern es gilt gegen Mächte anderer Natur zu kämpfen, die die wahren Verursacher des Bösen in unserer Welt sind:

12 Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen.” (Epheser 6.12)

Die ganze konfliktäre Problematik wird man demnach neu werten müssen.
Zur Unterstützung unseres Kampfes werden uns auch die entsprechenden „Waffen” zur Verfügung gestellt:

13 Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt.
14 So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit
15 und die Füße gestiefelt mit Bereitschaft zum Zeugnis für das Evangelium des Friedens.
16 Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen,
17 und nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.
18 Betet allezeit mit Bitten und Flehen im Geist ...” (Epheser 6.13 - 18)

Die zerstörerischen Kräfte des Bösen können nicht in wiederholten kontradiktorisch geführten Gesprächen bewältigt werden, durch Aufregungen, Selbstrechtfertigungen, Wut und Schreien, sondern indem man die Waffenrüstung Gottes überzieht. Diese hat als Grundlage die Wahrheit, die Gerechtigkeit, den Frieden im Herzen verliehen durch die Gewissheit des Evangeliums (oder: der guten Nachricht) des ewigen Lebens durch den Glauben an den Erlöser Jesus Christus, das Wort Gottes (Die Bibel) und nicht zuletzt die Gebete, die wir in den verschiedensten Lebenslagen machen können.

Das Endziel ist den „Sieg in Christus” zu erringen:

14 Gott aber sei gedankt, der uns allezeit Sieg gibt in Christus und offenbart den Wohlgeruch seiner Erkenntnis durch uns an allen Orten!” (2 Korinther 2.14)

Der Begriff der Vergebung

Oftmals gelangen Menschen - als Folge einiger Missverständnisse, Streitereien oder Konflikte - an einen Punkt, sich nicht mehr ausstehen zu können, woraufhin sie die Beziehungen zueinander abbrechen. Ihr Herz soll derartig verletzt sein, dass eine Wiederkehr zu früheren Zeiten unmöglich scheint.

Doch das göttliche Wort zeigt uns in den folgenden Versen den weisen und gesunden Umgang miteinander, gefolgt von dem Ansporn, uns gegenseitig zu verzeihen, so wie auch Gott Selbst uns allen „in Christus” vergeben hat:

31 Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit.
32 Seid aber untereinander freundlich und barmherzig und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.” (Epheser 4.31,32)

Die Folge der Tatsache, dass der Mensch gesündigt hat, ist dessen ewiger Tod. Gott hat ihm aber in Seiner Liebe vergeben, indem Er sich Selbst „in Christus” geopfert hat, so dass der Mensch von Neuem die Chance der Wiedererlangung ewigen Lebens haben kann.

Wenn die Liebe des Allmächtigen Gottes so groß gewesen ist, dass Er dem Menschen von seinem Ungehorsam vergeben hat, dann müsste der Mensch in seiner Dankbarkeit seinem Nächsten umso mehr vergeben.

Der Begriff der Lehre

Kinder werden in der Regel von klein auf in die Schule gegeben, um Unterricht zu nehmen und sich bilden zu lassen.

In dem Maße wie diese die verschiedenen Schulstufen absolvieren, werden sie in Wissen, Gelehrsamkeit und Weisheit fortschreiten.

Die Bibel spricht über eine Lehre, die jedem zugänglich ist und auch keinen Zusammenhang mit der Anzahl der absolvierten Schulstufen hat, aber unerläßlich ist, um den Willen des Allmächtigen Gottes zu verstehen und im Einklang mit diesem zu sein: Die „Lehre Christi”.

Das göttliche Wort sagt:

9 Wer darüber hinausgeht und bleibt nicht in der Lehre Christi, der hat Gott nicht; wer in dieser Lehre bleibt, der hat den Vater und den Sohn.” (2 Johannes 9)

23 Wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, der hat auch den Vater.” (1 Johannes 2.23)

So wie auch jede andere Lehre, kann auch die über Christus gelernt werden, und zwar über:

Wer Er ist, was Er für uns getan hat, wie wir eine Verbindung mit Ihm haben können und über die Möglichkeit, die Ewigkeit mit ihm verbringen zu können.

Diese Kenntnisse können wir nur durch das Lesen und das individuelle Studium der Bibel gewinnen.


Wenn sich diese Begriffe im Leben der Menschen wieder finden, dann sind sie selbst „in Christus”.

Was bedeutet dies? Die Bibel sagt:

17 Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!” (2 Korinther 5.17)

Was Gott vom Menschen will, ist ihn vom aktuellen Zustand eines sündigen Wesens in einen anderen, seinen ursprünglichen Kriterien angemessenen Zustand, zu verwandeln.

Die Grundlage dieser hohen Anforderungen ist durch die von Jesus Christus erfüllten göttlichen Kriterien der Wiedergutmachung (biblisch: Sühne) geschaffen worden: Durch Sein Leben ohne Fehl und Tadel, durch Seinen Tod und dann durch Seine Auferstehung.

Der Mensch, der aufrichtig auf die Nachricht der Errettung vom ewigen Tod durch den Glauben an Christus vertraut, wird sich von nun an anstrengen, in Christus zu leben und sich somit mit Gott, dem Schöpfer des Universums und des Menschen, versöhnen:

18 Das alles aber kommt von Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Jesus Christus und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat;
19 weil nämlich Gott in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte, indem er ihnen ihre Sünden nicht anrechnete und das Wort der Versöhnung in uns legte.” (2 Korinther 5.18,19)

Die endgültige Verwirklichung der Versöhnung mit Gott wird an einem von keinem anderen, ausser nur von Gott gewussten Tag stattfinden, wenn die „in Christus” nicht nur geistig, sondern auch körperlich verwandelt werden und zu unsterblichen Wesen werden.

Die ersten, die an diesem großen Segen teilhaben werden, werden die Toten „in Christus” sein:

13 Wir wollen euch aber, liebe Brüder, nicht im Ungewissen lassen über die, die entschlafen sind, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben.
14 Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die entschlafen sind, durch Jesus mit ihm einherführen.
15 Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, dass wir, die wir leben und übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind.
16 Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen.
17 Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.” (1 Thessalonicher 4.13 - 17)

Es wird uns kein genaues Datum dieser Entrückung all derjeniger „in Christus” bekannt gegeben: Der an jenem Tag Lebenden („51 Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden;) (1 Korinther 15.51) und der Toten („52 und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden.”) (1 Korinther 15.52)

53 Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit.
54 Wenn aber dies Verwesliche anziehen wird die Unverweslichkeit und dies Sterbliche anziehen wird die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht (Jesaja 25,8; Hosea 13,14): »Der Tod ist verschlungen vom Sieg.” (1 Korinther 15.53,54)

Was wir aber mit Sicherheit wissen, ist dass an dieser Auferstehung und Verwandlung nicht alle Toten und alle an jenem Tag Lebenden teilhaben werden, sondern nur diejenigen, die ihre Herzen „geöffnet” haben, als im Laufe ihres Lebens und zu verschiedenen Anlässen sie von der göttlichen Nachricht ihrer Erlösung aus einer in Ungehorsam gefallenen Welt erfahren haben: Die „in Christus”.